Fränkische Trachtenkapelle Himmelstadt

Die Musikapellen haben in Himmelstadt eine große und lange Tradition. Über den Bereich der näheren Heimat hinaus haben die Kapellen immer wieder den Namen von Himmelstadt auch ins europäische Ausland hinausgetragen und Werbung für den kleinen Weinort am Main gemacht. Diese Tadition wird von den "Himmelstadter Dorfmusikanten" im Moment fortgesetzt. Einsätze bei Kirchenfesttagen, wie Fronleichnam oder Allerheiligen, bei den Feierlichkeiten zum 1. Mai, bei der Eröffnung des Weihnachtspostamtes, bei Rosenmontagszug und Prunksitzungen des HiKaV gehören zu den Aufgaben der Kapelle dazu.

Alte Kapelle

Vorne von links: Michael Koch, Eduard Lummel, Lorenz Rothenhöfer
Hinten von links: Kasper Wirth, Lorenz Röder, Gregor Nötscher, Josef Ruß Josef Bünner

Bis 1950 spielte die alte Kapelle für die Himmelstadter auf. Albert Nötscher spielte schon ab 1948 bei kirchlichen Anlässen mit. Nach einer kurzen Zeit ohne feste Kapelle trafen sich 1952 14 junge Musiker in der Heckenwirschaft von Stefan Scheb. Lehrer, Elektriker, Schreiner, kurz fast alle Berufssparten waren vertreten. Sie sind alle Mitglieder des Männergesangvereins, der auch erste Darlehen für die Anschaffung der Instrumente gibt.

Am Heiligen Abend 1952 wurden die letzte Instrumente bei der damals in Thüngen ansässigen Instrumentenbaufirma Dozauer abgeholt.

Als Proberäume dienten die Privatwohnungen der Mitglieder der neuen Kapelle. Als offizielles Gründungsjahr wird 1953 angegeben. Ab 1960 fanden die Proben im Cafe "Drei Rosen" in der Ringstraße statt.

 

Dirigent der Kapelle war Edwin Pröstler, der am 3. November 1993 viel zu früh verstoben ist. Untrennbar ist auch der Name Gudolf Büttner mit der Fränkischen Trachtenkapelle verbunden.
Edwin Pröstler gründete auch im Jahr 1974 die TSV Jugendkapelle und begeisterte die jungen Musiker mit seinem Engagement und seinem Gefühl für die Musik.

Im Oktober konnte man die fränkische Trachtenkapelle im Rundfunk mit fränkischen Tänzen hören. Die Aufnahmen dazu haben im August des gleichen jahres im Studio Nürnberg des Bayerischen Rundfunks stattgefunden.

 

Beim Kilianifest in Würzburg oder bei der Eröffnung der Mainfrankenmesse war die Kapelle zu hören und begeisterte imer wieder die Zuhörer.

Ob die Firma Klinger in Würzburg den ersten Doppelstockbus in Betrieb nahm, oder ob KoeBau (heute Koenig & Bauer AG) eine neue Druckmaschine in Betrieb nahm, die "Himmelstadter" waren dabei.

 

Im Rheinland dei der Bochoter Kirmes spielten die Musikanten 1973 auf, um dann im selben Jahr am 4. November mit einem Standkonzert vor dem Rathaus die Bevölkerung zu erfreuen. Durch den Neubau des Rathauses wurde auch ein Proberaum im Gemeinschftssaal für die Musiker möglich.

Besuche in Österreich, Spanien und Frankreich machten die Kapelle auch ausserhalb Deutschlands bekannt.

Von Mai bis September jeden Jahres waren die musikbegeisterten Mitglieder der Kapelle an jedem Wochenede unterwegs.

Zu den fünf Besuchen in Frankreich gehörte die Teilnahme im Juni 1964 bei dem Festival "Europa in Blumen" als einzige deutsche Kapelle.

Trachtenkapelle Himmelstadt

Am 6. November 1965 wurde die Ballsaison an der Universität von Caen, der Partnerstadt von Würzburg, mit Musik aus Himmelstadt eröffnet.

Im September 1971 folgte ein Gastspiel in Cean. Am 19. März 1971 sorgten die Fränkischen Musikanten auch in Spanien gemeinsam mit dem Estenfelder Spielmannszug für die richtige Stimmung. Rundfunk und Fernsehen würdigten den Besuch in Beiträgen.

Das 100jährige Jubiläum des TSV Retzbach wurde am Samstag, dem 3. Juli, um 20:00 Uhr mit dem Festberieb mit der Fränkischen Trachtenkapelle gefeiert. Sonntag und Montag spielten die Mannen um Edwin Pröstler ebenfalls groß auf.

Im Hof des Bürgerspitals beim Schoppenfest oder im Hofbräukeller im Biergarten konnte man den Klängen der Musikanten ebenfalls oft lauschen.

 

Unvergessen ist der Auftritt beim ersten Bürgerfest 1983 der Gemeinde Himmelstadt. Die Kapelle spielte in Bestbesetzung am Montag zum Festausklang und die Gäste hielten bei Regen bis zum Schluss aus. Der "Hauptmann von Köpenick" oder der "Tote Fisch im Wasser" waren die absoluten Hits der Kapelle und ließen Erinnerungen an vergangene große Zeiten des Klangkörpers aufkommen.

1983 feierte man gemeinsam mit der Jugendkapelle das 30jährige Bestehen der Fränkischen Trachtenkapelle.

 

Musikverein Himmelstadt

Im Jahr 1984 entschloss man sich, das musikalische Angebot in einem eigenen Verein zu organisieren und gründete im Dezember 1984 den Musikverein Himmelstadt. Seit 2012 ist der Musikverein Himmelstadt ein beim Amtsgericht eingetragener Verein.

 


Herzlichen Dank an Reinhold Schäfer und Albert Nötscher, die bei der Zusammenstellung der Geschichte der "Fränkischen Trachtenkapelle" hilfreich waren. Ihnen merkte man beim Erzählen an, wie sehr sie immer noch von vergangenen Zeiten zu schwärmen in der Lage sind.